Online-Forum zur Zukunftswerkstatt SJ in Frankfurt

Ein Glaubensort für junge Erwachsene auf der Suche nach ihrer Berufung – das ist die Zukunftswerkstatt der Jesuiten in Frankfurt am Main. Gerade junge Menschen stehen irgendwann vor der Entscheidung: Welche Richtung will ich im Leben einschlagen? Für Christinnen und Christen ist diese Frage häufig verbunden mit dem Wunsch, persönlich im Glauben zu wachsen und durch eine lebendige Beziehung mit Jesus Christus Halt und Orientierung zu finden.

 

Auf der Suche nach der persönlichen Berufung

Die Zukunftswerkstatt der Jesuiten in Frankfurt am Main möchte junge Erwachsene bei ihrer Entscheidungsfindung auf der Suche nach ihrer ganz persönlichen Berufung unterstützen. Dabei steht vor allem das eigene Selbst im Vordergrund. Herauszufinden, was man möchte, um davon ausgehend ein erfülltes und zugleich sinnstiftendes Leben zu führen.

Im Rahmen der Online-Veranstaltungsreihe Kultur im Wandel des Liborianums und des Prozessteams 2030+ berichtet Sebastian Ortner SJ, Leiter der Zukunftswerkstatt, wie man sich das geistliche Miteinander vor Ort vorzustellen hat und wie die Zukunftswerkstatt jungen Menschen ganz konkret dabei helfen möchte, ihre persönliche Berufung zu finden. Als zweiten Referenten des Abends stellt Moderator Christopher Dietrich vom Labor E Pfarrer Nils Petrat vor, der selbst ein Jahr in Frankfurt mitgelebt und gearbeitet hat.

 

Freiraum und Gemeinschaft

Um junge Erwachsene auf der Suche nach ihrer Berufung zu unterstützen, setzt die Zukunftswerkstatt vier konkrete Schwerpunkte. „Ein zentraler Schwerpunkt unserer Arbeit ist der Freiraum“, weiß Pater Ortner zu berichten. Für die persönliche Entwicklung im Glaubensleben sei es wichtig, jungen Menschen neben strukturellen Angeboten auch freie Zeiten zu geben, um im Glauben zu wachsen. Viele würden diese nutzen, um sich zum stillen Gebet zurückzuziehen und in sich hineinzuhören: Was ist mir wirklich wichtig und wie kann ich auf diesen Weg kommen?

Nicht weniger zentral ist für die Zukunftswerkstatt der Austausch mit anderen. „Durch das Leben in Gemeinschaft spüren die jungen Leute, dass sie mit ihren Fragen und Zweifeln nicht allein sind“, erklärt Pater Sebastian Ortner. Dies sei auf der Suche nach dem persönlichen Glaubensweg von unschätzbarer Wichtigkeit.

 

Austausch mit Gleichgesinnten

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Befähigung. „Wir geben den jungen Menschen das entsprechende Werkzeug an die Hand, mit dem sie dann umgehen können“, so Ortner. Gemeint sind Angebote wie die täglichen Gebetszeiten, aber auch die Schriftbetrachtung (der Austausch im Gespräch über eine bestimmte Bibelstelle), oder der Tagesrückblick am Abend. Die Rückbesinnung verbunden mit der Frage, was hat dieser Tag in mir ausgelöst, sei sehr hilfreich für den individuellen geistlichen Wachstumsprozess.

Daneben besteht die Möglichkeit zum Austausch mit sogenannten Sparring-Partnern. Neben Gleichgesinnten helfe ein reiferes Gegenüber den jungen Menschen, auf ihrem persönlichen geistlichen Weg voranzukommen, so Pater Ortner.

Pfarrer Nils Petrat, der selbst ein Jahr in der Zukunftswerkstatt sowohl mitgelebt als auch mitgearbeitet hat, kann das nur bestätigen. Er selbst befand sich vor dieser Zeit an einem Punkt, an dem er sich gefragt hat, ob das schon alles gewesen sei. Durch die Zukunftswerkstatt sammelte er wertvolle Erfahrungen und Impulse, die ihm geholfen haben, sein Profil als Pfarrer zu schärfen.

 

Vor Gott treten, wie man ist

„Die Antwort auf die Frage: Wofür möchte ich stehen? zu finden, war für mich sehr wichtig“, berichtet Petrat. Gerade junge Leute wünschten sich von der Kirche der Zukunft die Orientierung dort, wo sie in ihrer persönlichen Lebenssituation stünden. Sensibel für diese Bedürfnisse zu werden, dabei habe ihm der Austausch mit Gleichgesinnten in Frankfurt sehr geholfen. Seine Erfahrungen hat er in dem Buch Endlich mal ankommen beschrieben, das im Bonifatius Verlag erschienen ist.

Das Fundament, auf das sich die Zukunftswerkstatt stützt, kommt von Ignatius von Loyola und beschreibt eine Spiritualität, in der Gott in der Welt aber auch in einem selbst zu finden sei, erklärt Pater Sebastian Ortner und Nils Petrat ergänzt: „Für mich war es wichtig, genau so vor Gott treten zu können, wie ich selbst bin. Wachsen im Glauben bedeute für ihn, auch seine Zweifel, seine Unsicherheit und seine Ängste vor Gott zu bringen, genau das sei seiner Erfahrung nach auch für viele junge Menschen von zentraler Bedeutung.

„Das Glaubenserlebnis ist hierbei oftmals wichtiger als die reine Glaubensvermittlung“, so Ortner abschließend.

Wer sich nähere Informationen über die Zukunftswerkstatt einholen möchte, findet sie hier: https://zukunftswerkstatt-sj.de/ 

 

"Kultur im Wandel"

Die Online-Reihe „Kultur im Wandel“ möchte interessierte Menschen in den Austausch bringen und Anregungen zur Umsetzung im eigenen Umfeld bieten.

Das nächste Online-Forum findet am Montag, 27. November 2023 statt. Der Abend steht unter dem Titel:  Wie kann sich eine bestehende Gemeinde grundlegend weiterentwickeln?

Die Teilnahme ist kostenfrei. Infos und Anmeldung: https://www.liborianum.de/programm/n01pbpk056 

Herzliche Einladung!



Ein Beitrag von: Anna Petri, freie Mitarbeiterin
Erzbischöfliches Generalvikariat, Abteilung Kommunikation, Team Redaktion