Liborianum steht für Bildung, Dialog und Gastfreundschaft

Wiedereröffnung des Bildungs- und Tagungshauses

Paderborn (pdp). Nach zwei Jahren der Sanierung und des Umbaus hat Erzbischof Hans-Josef Becker das Liborianum, das Bildungs- und Tagungshaus des Erzbistums Paderborn in der Bischofsstadt, am Mittwoch, 2. September 2020, mit einem Gottesdienst in der Kapuzinerkirche und einem Empfang in der Aula offiziell wieder eröffnet. Das vollständig renovierte Gebäude im Herzen der Stadt Paderborn, das eine über 400 Jahre alte Geschichte prägt, steht für die Qualifizierung ehrenamtlich und hautberuflich Engagierter in kirchlichen Arbeitsfeldern und bietet ein vielfältiges Tagungsangebot in attraktiven Räumlichkeiten. Erzbischof Becker betonte beim Festakt, es komme im Hinblick auf die Wiedereröffnung des vom Erzbistum Paderborn getragenen Bildungs- und Tagungshauses darauf an, dass das Liborianum seiner „Tradition der Gastfreundschaft und des Dialogs treu bleiben will“.
Oberstes Ziel kirchlichen Handelns müsse es sein, Menschen mit der heilbringenden Kraft des Evangeliums in Berührung zu bringen, erklärte Erzbischof Becker in seiner Ansprache. „Das macht uns als Kirche von Paderborn erfahrbar und erlebbar, auch wenn unsere ‚pastoralen Orte‘ in ganz unterschiedliche Gewänder gehüllt sind.“ Die Idee, für andere Menschen da zu sein und mit ihnen in einen Dialog einzutreten, verkörpere das Liborianum in seiner jahrhundertelangen Geschichte in vielfältiger Gestalt, erinnerte der Paderborner Erzbischof. Es sei bedeutsam für das Liborianum, als Bildungs- und Tagungshaus des Erzbistums Paderborn in einer Tradition zu stehen, die sich ihrer religiösen Wurzel vergewissere.


Ort der Bildung
In seiner Ansprache kennzeichnete Prälat Thomas Dornseifer das Liborianum als einen „ausgezeichneten Ort für kirchliche Bildung, für Dialog und Gastfreundschaft“. Diese drei Funktionen des wiedereröffneten Bildungs- und Tagungshauses seien auch für die Kirche insgesamt unverzichtbar. Das Liborianum sei ein „Haus der Bildung“, konkretisierte der Leiter des Bereichs Pastorale Dienste im Erzbischöflichen Generalvikariat, zu dem die Abteilung „bilden und tagen“ und damit das Liborianum gehört. Der Kirche sei es ein Anliegen, Orte der Bildung zu schaffen, an denen Fragen der Zeit auf dem Hintergrund des christlichen Sinnhorizonts und mit dem Kompass des Evangeliums reflektiert werden. Das Liborianum sei zudem ein „Ort des Dialogs“, erklärte Prälat Dornseifer weiter, ein Ort, an dem Menschen im gemeinsamen Gespräch miteinander an den Herausforderungen der Zeit arbeiten. Als „Ort der Gastfreundschaft“ knüpfe das Liborianum an eine lange Tradition der Kirche und des ehemaligen Klosters an. Zum Abschluss sagte Prälat Dornseifer: „Dem Haus wünsche ich nun viele Gäste, die hier eine gute Zeit verbringen und gestärkt und für die Arbeit inspiriert nach Hause zurückkehren. Dazu erbitte ich Gottes Segen, möge er auch in Zukunft über diesem Haus und der darin geleisteten Arbeit liegen.“
Die christliche Grundhaltung des „Dienstes am Nächsten“ sei bestimmend für das Liborianum und die anderen Bildungseinrichtungen im Erzbistum Paderborn, versicherte Andreas Hölscher als Direktor des Liborianums bei der Begrüßung der Gäste: „Die Corona-Pandemie hat uns deutlich gemacht, dass das Gebot der Stunde ‚Digitalisierung‘ heißt. An dieser Herausforderung haben wir in den letzten Monaten mit vereinten Kräften gearbeitet. Neue Kommunikations- und Beteiligungsformen sind entstanden, wobei der analoge, persönliche und direkte Kontakt und Austausch nach wie vor im Vordergrund steht.“
Auch Erzbischof Hans-Josef Becker hatte in seiner Predigt im vor dem Festakt in der Kapuzinerkirche gefeierten Gottesdienst Bezug auf die Corona-Pandemie genommen: „Für die Heilsversprechen der Neuzeit sind Verwundbarkeit und Ungewissheit eine große Kränkung. Mit einem Schlag wird uns bewusst, dass wir alle nur unter Vorbehalt planen können.“ Zum Abschluss wandte er sich an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und sagte: „Arbeiten Sie mit Freude in diesem wunderschönen Haus, in der Sorge für die Anderen und im Dienst an den Gästen.“ Im Gottesdienst konzelebrierte Prälat Thomas Dornseifer.
Paderborns Bürgermeister Michael Dreier überbrachte die Grüße des Rates und der Verwaltung der Stadt Paderborn. Er sei dankbar für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Kommune und Kirche, dankbar auch für die Gastfreundschaft des Liborianum. Er freue sich, dass das Bildungs- und Tagungshaus mit seiner Wärme, Zugewandtheit und Herzlichkeit in der Mitte von Paderborn angesiedelt sei. „Wir sehen diese Werte nicht nur hier verwirklicht im Gebäude, sondern wir erleben diese Werte hier unmittelbar“, so Bürgermeister Dreier.


Schlüsselübergabe
Die beiden Architekten Peter Bee und Ludger Schwarze-Blanke übergaben schließlich symbolisch die Schlüssel für das wiedereröffnete Liborianum an Erzbischof Hans-Josef Becker als „Hausherr“ – ein mit Ideen und Worten gefüllter Grundriss des Liborianums. Die Architekten begleiteten und leiteten die Sanierung und Modernisierung des Liborianums von der Idee, über das Konzept, die Planung bis zur Realisierung. „Die Planung war gut, die Umsetzung begeistert, die Idee wird in einem neuen Werk realisiert“, stellten beide fest. „Wir sind stolz darauf, mit unserem Werk einen Beitrag in der bisher vierhundertjährigen Geschichte des Liborianums geleistet zu haben.“

Bild 1: Große Freude über die Wiedereröffnung des Liborianum, dem vom Erzbistum Paderborn getragenen Bildungs- und Tagungshaus im Herzen von Paderborn. V.l.n.r.: Architekt Peter Bee, Direktor Andreas Hölscher, Prälat Thomas Dornseifer, Erzbischof Hans-Josef Becker, Innenarchitekt Ludger Schwarze-Blanke. Foto: Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn

Bild 2: Erzbischof Becker betonte beim Festakt, es komme im Hinblick auf die Wiedereröffnung des vom Erzbistum Paderborn getragenen Bildungs- und Tagungshauses darauf an, dass das Liborianum seiner „Tradition der Gastfreundschaft und des Dialogs treu bleiben will“. Foto: Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn