Paderborner Dom

Der hohe Dom zu Paderborn

Der Paderborner Dom steht im Zentrum der Paderstadt und erzählt eine über 1200 Jahre alte (Glaubens-)Geschichte. Sein Turm ist über den Dächern der Stadt sichtbar und auch vom Liborianum aus kann man einen Teil der Hauptkirche des Erzbistums Paderborn bewundern.

Der heutige Dom geht auf Vorgängerbauten aus dem 8. Jahrhundert zurück, was sowohl historische Quellen als auch Ausgrabungen aus dem 20. Jahrhundert belegen. An den hellen Pflastersteinen an der Nordseite des Doms kann man noch heute den Grundriss des ersten Baus, einer Pfalzkirche aus der Zeit Karls des Großen (amtl. 768-814) erkennen. Nach Zerstörung der Pfalzkirche entstand kurze Zeit darauf der erste Dombau, eine dreischiffige Basilika. Sie befand sich bereits an der Stelle unseres heutigen Doms und diente als Bischofskirche des im Jahre 799 errichteten Bistums.

Bischof Meinwerk (1009-1036) und Bischof Imad (1051-1076) ließen die Kathedrale nach Großbränden in den Jahren 1000 und 1058 jeweils wiederherstellen, Bischof Imad erweiterte den dritten Bau jedoch erheblich. Im 13. Jahrhundert erhielt der Dom seine heutige Gestalt. Im Westen als spätromanische Basilika begonnen (vor 1220), als frühgotische Hallenkirche mit drei gleich hohen Langhaus-Schiffen fortgeführt und Ende des 13. Jahrhunderts im hochgotischen Stil vollendet.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) erhielt der Innenraum des Domes eine helle und prächtige Barockausstattung, wesentlich vorangetrieben durch die Fürstbischöfe Dietrich Adolf von der Recke (1650-1661) und Ferdinand II. von Fürstenberg (1661-1683). Während des Zweiten Weltkrieges (1939-1945) wurde der Paderborner Dom durch Bombenangriffe im Jahr 1945 stark zerstört. Ein Stück der Luftmine, welches in den Kreuzgang des Domes einschlug, erinnert noch heute auf dem Kapitelsfriedhof an die damaligen Zerstörungen.

Dank des Wiederaufbaus und umfassender Renovierungsarbeiten ab 1978 können wir die Pracht des Paderborner Doms heute wieder bewundern. Im Süden liegt das Paradiesportal. Zahlreiche Figuren schmücken den Eingang zur Kirche. Unter ihnen befinden sich die Dompatrone Maria, Liborius und Kilian. Gegenüber liegt die Rote Pforte, das Nordportal des Domes. Im Inneren wird der Westchor durch ein perspektivisches Gitter abgeschlossen, welches aus der Zeit der Barockisierung des Paderborner Doms stammt. Schaut man dann Richtung Osten, so eröffnet sich dem Betrachtenden der Blick durch die eindrucksvoll proportionierte und lichtdurchflutete Hallenkirche bis hin zum Hochchor. Am nordöstlichen Querschiff schließt sich der vierflügelige Kreuzgang des Domes an, welcher den Kapitelsfriedhof umgibt. Hier befindet sich das den Paderbornern bekannte, so genannte Dreihasenfenster – neben dem Dom selbst ein echtes Wahrzeichen Paderborns. Drei Hasen sind so angeordnet, dass jeder zwei Ohren hat, obwohl insgesamt nur drei Ohren vorhanden sind: „Der Hasen und der Löffel drei und doch hat jeder Hase zwei.“

Im und um den Paderborner Dom gibt es noch viele weitere spannende Details zu entdecken. Vom Liborianum erreichen Sie den Dom zu Fuß in nur fünf Minuten und sind herzlich eingeladen, einen Gottesdienst zu besuchen, an einer Domführung teilzunehmen oder den Dom selbst zu erkunden.

Ein Text von Linda Michalke

Weiterführende Links

Neue Glocken für den Paderborn Dom: https://youtu.be/bxhoRCdg-RM

Bienen am Dom: https://youtu.be/TfDrFf90EC4

Wanderfalken am Domturm: https://www.dom-paderborn.de/Wanderfalken/

 

Literatur

Metropolitankapitel Paderborn (Hrsg.): Der Paderborner Dom. Geschichte – Architektur – Ausstattung. Paderborn 2018.

Niggemeyer, Margarete: Eine Wolke von Zeugen. Die Heiligen im Hohen Dom zu Paderborn. Paderborn 2007.