„Mit Herz und Wissen“ lautete die Überschrift des Tages für Pfarrsekretärinnen und Pfarrsekretäre, der am Montag im Bildungs- und Tagungshaus Liborianum stattfand. Der Bereich bilden + tagen des Erzbistum Paderborns hatte in Kooperation mit dem Berufsverband der Pfarrsekretärinnen und -sekretäre im Erzbistum zu der Veranstaltung eingeladen. Rund 100 Personen kamen und erlebten einen bunten Tag mit Gottesdienst, Begegnungen, Workshops und persönlicher Fortbildung.
Fest Mariä Geburt in Paderborn gefeiert
Der Tag begann mit einem Gottesdienst in der Kapuzinerkirche, den Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz mit den Teilnehmenden feierte. In seiner Predigt griff er den Festtag auf, der am 8. September begangen wird: das Fest Mariä Geburt. „Das ist ein Fest vom Anfang eines Lebens, das ganz im Verborgenen beginnt – schlicht, unscheinbar – und doch von allergrößter Bedeutung für die Welt- und Heilsgeschichte ist“, so der Erzbischof. „Mit Maria beginnt ein neuer Weg, ein ganz anderer Anfang von Gott her: Gott selbst wird einer von uns.“ Der Festtag erinnere damit an jene, die im Hintergrund wirken, aber entscheidende Türen öffnen: Türen zu Gott, zu Gemeinschaft und zu menschlicher Nähe. Erzbischof Dr. Bentz führte hier ein Zitat des Schriftstellers Navid Kermani an: „Heilig ist, wer sich selbst zurücknimmt – damit der andere leuchten kann.“ Marias Beispiel zeige eindrücklich: Sie nehme sich zurück, suche nicht das Rampenlicht oder die ganz große Showbühne. Gerade so werde sie zur Mutter Gottes, zur Tür, durch die Christus in die Welt eintritt.
Pfarrsekretärinnen sind das erste Gesicht der Kirche
Weiter beschrieb Erzbischof Dr. Bentz in seiner Predigt Pfarrsekretärinnen als diejenigen, die einerseits voll im Vordergrund stünden und das erste Gesicht der Kirche seien: „Sie begegnen Suchenden, Fragenden, Wütenden, Ängstlichen, manchmal auch Enttäuschten. Sie geben den Ton an: freundlich, geduldig, klar.“ Sie arbeiten nicht wie andere im Backoffice, sie stünden in der ersten Reihe: im Frontoffice. Sie sind die Türöffnenden, die wahren Hidden Champions einer Pfarrei. Die versteckten Heldinnen.
Andererseits nähmen Pfarrsekretärinnen sich selbst zurück, damit andere in ihrem Glauben und Leben wachsen könnten. Sie schenkten Zeit, ein Lächeln, Aufmerksamkeit.
Dr. Udo Markus Bentz würdigte die alltägliche Arbeit der Berufsgruppe. Zu ihr gehöre Organisieren, aber noch viel mehr: „Gelebte Seelsorge, Gastfreundschaft im Namen der Kirche, ein manchmal stilles, aber immer starkes Zeugnis dafür, dass Gott mitten im Alltag wirke.“
In ihrer Geduld, in ihrer Treue, in ihrer Liebe zum Detail, in ihrem Wissen, in ihrer Verschwiegenheit und Diskretion wachse etwas – ein lebendiges Stück Kirche.
Stehcafé, Gespräche und Workshops
Nach dem Gottesdienst hatten die Pfarrsekretärinnen Gelegenheit, mit Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz ins Gespräch zu kommen. Stephan Lange, Leiter der Abteilung Leben im Pastoralen Raum im Erzbischöflichen Generalvikariat, dankte den Anwesenden für Ihre Arbeit und bezeichnete sie als Knotenpunkte vor Ort. Dieser Tag sei eine Einladung zum Netzwerken und zur Nutzung bereits bestehender Verbindungen. Außerdem diene er dazu, Motivation und Kraft für die alltäglichen Aufgaben zu sammeln. Die Vorsitzenden Christiane Berghahn und Ruth Klemme begrüßten im Namen des Berufsverbandes für Pfarrsekretärinnen und Pfarrsekretäre im Erzbistum Paderborn und dankten dem Erzbischof für das Ermöglichen dieses Tages.
Im Anschluss konnten die Teilnehmenden ein vielfältiges Workshop-Angebot nutzen: Dazu gehörten Stressbewältigung, die Begleitung von Trauernden oder eine Einführung in die Software Canva.
Durch den Tag führten Antje Tarampouskas, Bildungsreferentin im Liborianum, Svenja Becker aus der Abteilung bilden + tagen und Marie-Simone Scholz, Referentin für innovative Frauenpastoral im Erzbistum Paderborn.