So geht Kirchenvorstand

Bildungstag für Ehrenamtliche in der Gremienarbeit der Kirchengemeinden

Sie gehören dem höchsten Gremium einer Kirchengemeinde an und sind zusammen mit dem Pfarrer für ihre Verwaltung verantwortlich: Kirchenvorstände. Ein umfangreiches und alles andere als einfaches Geschäft. Zu regeln sind Finanzen, Miet- und Pachtverhältnisse sowie Gebäude- und Personalangelegenheiten. Damit das gut gelingen kann und die Engagierten bei ihren ehrenamtlichen Aufgaben Unterstützung haben, fand am vergangenen Samstag, 17. September, diesmal in der Kommende in Dortmund der diesjährige Bildungstag für Kirchenvorstände im Erzbistum Paderborn statt. 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen zum Bildungstag im Tagungshaus des Sozialinstituts des Erzbistums Paderborn zusammen. Neben den Workshops zu gängigen Themen ging es auch um die aktuelle Energiekrise mit ihren Folgen und um die neue Immobilienstrategie des Erzbistums.

Durchgeführt wurde der Bildungstag für die Kirchenvorstände von Vertreterinnen und Vertretern aus den entsprechenden Bereichen und Abteilungen der erzbischöflichen Verwaltung in Paderborn. In mehreren Workshops, die sich über den Tag verteilten, präsentierten die Fachleute aus dem Generalvikariat die einzelnen Themen, gingen auf praktische Beispiele ein und beantworteten die individuellen Fragen der versammelten Kirchenvorstände, die sich aus der ganzen Erzdiözese zum Kurs angemeldet hatten.

 

Informieren und vernetzen

„Mit den Workshops bieten wir gezielt Einblicke in die praktischen Tätigkeiten des Kirchenvorstandes, kommen mit den Teilnehmenden ins Gespräch und können Fragen direkt beantworten“, erklärte Linda Michalke, die die Veranstaltung leitete und durch den Tag führte. So hätten nicht nur neue, sondern auch bereits erfahrene Kirchenvorstandsmitglieder etwas von dem Angebot, welches das Liborianum einmal im Jahr an verschiedenen Tagungsstandorten durchführt. „Das Schulungsformat geht jährlich auf aktuelle Themen und Fragestellungen ein. Es bietet aber auch die Gelegenheit, sich bistumsweit untereinander zu vernetzten. Das ist ein zusätzlicher Gewinn.“

Und hat sich der Tag gelohnt? „Ja, unbedingt“, sagte Norbert Vossebein aus der Kirchengemeinde Herz Jesu in Paderborn am Ende des Bildungstages. Der 63-Jährige ist von Beruf IT-Trainer. „Ich bin seit ca. 20 Jahren Kirchenvorstandsmitglied und nehme trotzdem viele hilfreiche Impulse mit.“

Eine Teilnehmerin des Workshops Klimaschutz im Erzbistum Paderborn betonte: „Mich interessierte vor allem, was wir tun können, um unseren Energieverbrauch nachhaltig zu drosseln und auch wie andere mit dem Thema Schöpfungsbewahrung umgehen. Da kann ich jetzt Vieles von hier mitnehmen und bei uns in der Gemeinde ansprechen und vorschlagen.“

 

Viele Themen beschäftigen die Kirchenvorstände

Ein weiteres wichtiges Thema beim Bildungstag war die neue Immobilienstrategie des Erzbistums. Hierzu gab es eine Menge Fragen und eine lebhafte Diskussion. Ludwig Holzbeck aus der Kirchengemeinde St. Katharina in Unna, ebenfalls langjähriges Kirchenvorstandsmitglied, kann auf viel Erfahrung zurückgreifen. Für ihn waren die Diskussion und die Fragerunde im Themenbereich Immobilienstrategie besonders wertvoll. Der 65-Jährige Baudezernent fährt zufrieden nach Hause: „Es ist sehr hilfreich, die Ansprechpersonen im Generalvikariat zu kennen und neue Perspektiven sowie Themen-Präzisierungen mit auf den Weg zu nehmen.“

Auch ein aktuelles Thema waren die anstehenden Änderungen für die Kirchengemeinden im Umgang mit der Umsatzsteuer. Neue Regelungen führen dazu, dass zum Beispiel Barkassen abzuschaffen sind und die Finanzbuchhaltung digital zu erfolgen hat.

Des Weiteren erhielten die Kursteilnehmenden Informationen zum Umgang mit Jahresabschlüssen, Haushaltsplänen und dem System der sogenannten Schlüsselzuweisung, nach der den Kirchengemeinden jährlich Gelder aus Einnahmen des Erzbistums zugeteilt werden. Außerdem ging es allgemein um die Vermögensverwaltung vor Ort besonders vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen und finanzieller Herausforderungen und um verschiedene Rechtsmodelle zur Um- oder Neubildung von Strukturen der Kirchengemeinden.